Die Geschichte der Kobelwallfahrt

und Vorstellung des neuen Wallfahrtspriesters
Mo. 24.03.2025 19:30 Uhr
Veranstaltungsart: Vortrag mit Gesprächsmöglichkeiten
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© Neu­sa­es­s_­ko­bel­kir­che
Der zwi­schen Schmut­ter und Wertach ge­le­ge­ne Kobel ist eng mit der dort statt­fin­den­den Wall­fahrt ver­knüpft. Graf Anton Fug­ger er­bau­te 1682 im Gar­ten sei­nes Schlos­ses Hain­ho­fen eine Ka­pel­le und stell­te in ihr eine ge­schnitz­te Nach­bil­dung der Muttergottes-​Figur des Domes von Lo­re­to in Ita­li­en auf. Als 1601 das Gut Hain­ho­fen an den evan­ge­li­schen Pa­tri­zi­er Wolf­gang Pal­ler kam, be­sei­tig­te die­ser die Ka­pel­le und schenk­te die Ma­ri­en­fi­gur sei­nem ka­tho­li­schen Nach­barn Karl Lan­gen­man­tel auf West­heim. Die­ser ließ ober­halb West­heim ein Stück Ge­län­de roden und eine Ka­pel­le in der ge­nau­en Form des hei­li­gen Hau­ses von Lo­re­to bauen. Diese Ka­pel­le auf dem Kobel (Berg) wurde ein viel­be­such­tes Wall­fahrts­ziel, die wahr­schein­lich äl­tes­te deut­sche Loreto-​Wallfahrt. In den Jah­ren 1632-​1633 muss­te das Gna­den­bild vor den Schwe­den in Si­cher­heit ge­bracht wer­den. 1655 wurde der Ka­pel­le ein Lang­haus an­ge­baut, um den wach­sen­den Pil­ger­strom bes­ser auf­neh­men zu kön­nen. Das Gna­den­bild, das an der ge­ra­den Schluss­wand der Gna­den­ka­pel­le auf­ge­stellt ist, ist eine etwas un­ter­le­bens­gro­ße Stand­fi­gur der Mut­ter­got­tes mit dem Kinde, Holz, far­big ge­tönt, bis 1855 be­klei­det, 1896 neu ge­fasst und mit einem Strah­len­kranz um­ge­ben. Die Schwär­zung ist an­geb­lich 1607 bei einem Blitz­schlag im Turm ent­stan­den, in Wirk­lich­keit aber wohl eher ab­sicht­lich wie die ganze Figur dem Ori­gi­nal­g­na­den­bild von Lo­re­to (1921 ver­brannt) nach­ge­bil­det.
Ko­bel­wall­fahrt nach 1945
Für eine Viel­zahl von Ver­trie­ben in und um Augs­burg wurde die eher klei­ne­re Ko­bel­wall­fahrt zum ers­ten Er­satz­ziel für die vie­len ver­lo­re­nen Wall­fahrts­or­te in den Hei­mat­or­ten. So wur­den in den 50er Jah­ren be­reits meh­re­re Wall­fahr­ten ge­zielt von Ver­trie­be­nen auf den Kobel or­ga­ni­siert, um als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­form zu die­nen. Dabei war eine Mög­lich­keit ge­schaf­fen, um die oft­mals zer­streu­ten Familien-​ und Dorf­mit­glie­der wie­der legal zu ver­sam­meln (in den ers­ten Nach­kriegs­jah­ren galt für Flücht­lin­ge noch ein po­li­ti­sches Ver­samm­lungs­ver­bot).
Seit 1699 war ein stän­di­ger Wall­fahrtspries­ter an­ge­stellt. Der neue Ko­bel­pfar­rer Ralf Gössl wird eben­falls an der Bil­dungs­ver­an­stal­tung teil­neh­men und sie zum An­lass neh­men, sich vor­zu­stel­len.

Mitwirkende

Pfarrer Ralf Gössl

Referent/in

Veranstaltungsort

Am Kirchberg 10
86356 Neusäß

Veranstaltungsnummer

10135

Veranstalter

Hainhofen St. Stephanus
Katholische Arbeitnehmerbewegung

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